Bei einem Lastenfahrrad für Kinder steht die Sicherheit an erster Stelle
Mit dem Lastenfahrrad Kinder zu transportieren gehört sicher zu den größten Bedürfnissen vieler Familien. In diesem Artikel erfährst Du, worauf es beim Transport von Kindern ankommt und was es beim Kauf eines Lastenrads für Kinder zu beachten gibt.
In einem Transportfahrrad können per Gesetz mehr als zwei Kinder transportiert werden. Dies ist in einem Lastenanhänger beispielsweise nicht der Fall (oft nur maximal zwei Kinder pro Anhänger). Je mehr Kinder, desto mehr solltet Ihr darüber nachdenken, wie die Aufteilung im Fahrrad aussieht. Kleinkinder benötigen eine Art Babyschale, die auch im Auto genutzt werden kann. Diese wird mit einem Gurt am Lastenfahrrad befestigt und trägt zu einer stabilen Beförderung bei. Ein weiterer Vorteil ist, dass mit den Babys direkt Blickkontakt gehalten werden kann, da der Babysitz verkehrt herum befestigt wird, was in einem Auto immer etwas schwierig ist.
Etwas größere Kinder könnt Ihr im Lastenrad mit einem 3-Punkt-Gurt anschnallen. Wenn ihr denkt, dass dies nicht ausreicht, kann ein entsprechender Kindersitz eine sinnvolle Alternative sein. Besonders wenn Ihr mehr als ein Kind transportiert, möchte eine gewisse Sitzordnung eingehalten werden, damit die Kinder nicht übereinander liegen. Auch eine Kopfstütze wäre eine sinnvolle Maßnahme, da nicht alle Lastenfahrräder mit einer solchen ausgestattet sind. Insbesondere wenn Eure Kinder schlafen möchten, empfiehlt sich ein Kasten oder eine Transportkiste mit höherer Rückenlehne und einer Kopfstütze. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass weder Arme noch Beine Eurer Kinder in die Speichen gelangen können. Vom Gesetz ist dies zwar schon ausgeschlossen, es schadet allerdings nicht dabei auch auf Nummer sicher zu gehen.
Kinder, die keinen Sicherheitsgurt oder einen notwendigen Kindersitz in einem Lastenfahrrad haben, stellen einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung dar und können mit einem Bußgeld geahndet werden. Ebenso ist es nicht erlaubt, Kinder nach der Vollendung des siebten Lebensjahres mit einem Lastenrad zu transportieren. Euer Kind kann also bis zum 7. Geburtstag ganz einfach im Lastenrad mitgenommen werden.
Kinder bei allen Witterungsbedingungen transportieren
Auch im Winter oder bei schlechten Witterungsverhältnissen können Eure Kinder im Lastenfahrrad geschützt werden. Eine Verdeck ist kinderleicht montiert und kann bei manchen Herstellern sogar wie ein Regendach komplett geschlossen werden, sodass die Kinder durch ein Folienfenster nach draußen sehen können, ohne dabei nass zu werden. Beim Kauf eines Verdecks solltet Ihr darauf achten, dass die Kinder auch einfach aus- und einsteigen können, ohne das zusätzliches abmontieren notwendig ist. Das klingt eventuell wie ein Luxusproblem, ist aber im Alltag nicht zu unterschätzen. Niemand möchte jeden Tag Zeit für die Montage des Regendachs verschwenden. Oft sind die einspurigen Lastenräder dafür ausgelegt Regendächer zu montieren, da die Kiste in dreispurigen Rädern oft einfach zu groß ist und die Vorrichtung dafür fehlt.
Ein Kind mit drei Rädern zu transportieren ist definitiv die sicherste Art. Es ist stabiler und hat ein robustes Fundament, vor allem wenn das Lastenrad stillsteht. Auch der Bremsweg ist kürzer und die Gefahr, das Fahrrad könnte umkippen, ist sehr gering. Einspurige Lastenfahrräder bieten hingegen mehr Fahrkomfort und können auch schneller fahren. Die Höchstgeschwindigkeit bei Elektro-Lastenfahrrädern beträgt 25km/h, was das Transportieren von Kindern wesentlich einfacher gestaltet. Höhere Geschwindigkeiten sind für ein Lastenfahrrad für den Kindertransport hingegen gar nicht zulässig.
Kinder transportieren mit einem gebrauchten Lastenfahrrad
Beim Kauf von gebrauchten Lastenrädern speziell für Kinder solltet ihr definitiv vorher klären, inwiefern das Lastenfahrrad auch fahrtüchtig ist und den Sicherheitsanforderungen der StVZO entspricht. Fragt den Händler, wenn ihr das Fahrrad online kaufen möchtet, welche Mängel es hat und wann es das letzte Mal gewartet wurde. Speziell Elektro-Lastenräder sollten regelmäßig überprüft werden, da auch veränderte Witterungsverhältnisse zum Verschleiß beitragen können. Die Elektrik in einem Lastenrad ist wie bei einem Auto sehr sensibel und auch störanfällig, insbesondere wenn Feuchtigkeit an Stellen gelangt, an denen es trocken sein sollte. Wenn Ihr also ein Elektro-Lastenfahrrad habt, vermeidet das Abstellen unter freiem Himmel oder besorgt euch eine Plane, mit der Ihr es abdecken könnt – Euer Geldbeutel wird es Euch danken.
Achtung beim Kauf auf Flohmärkten
Kauft Ihr das Rad auf einem Flohmarkt, nehmt Euch ruhig die Zeit für eine Inspektion. Oft ist die Flohmarktstimmung sehr euphorisch und der ein oder andere ist dazu geneigt, eher etwas zu kaufen, was später eventuell bereut werden kann. Wenn Ihr das Lastenrad für Kinder kauft, testet es ausgiebig und überprüft alle möglichen Schwachstellen. Das können die Reifen mit Ventilen sein, die Lenkung, eventuell lose Schrauben oder gar Rost am Fahrrad. Kalkuliert in jedem Fall mit ein, dass das Transportfahrrad bei einem Fachmann untersucht wird und der Euch dann, wie bei einem Auto, den Service in Rechnung stellen wird. Kauft also wirklich nur, wenn Ihr genau wisst, was da noch zusätzlich auf Euch zukommen könnte.
Bei Ebay sind Fahrräder beispielweise oft in einem besseren Zustand. Schätzungsweise liegt dies auch an einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass Fahrräder auf einem Flohmarkt gestohlen sein könnten. Überprüft dort gleich, ob das Fahrrad nicht bereits als gestohlen gemeldet wurde. Dazu genügt ein Anruf bei der örtlichen Polizei, diese kann die Rahmennummer in Sekunden mit ihrer Datenbank vergleichen. Außerdem kann Euch diese Datenbank dabei helfen und gegebenenfalls bekommt Ihr auch eine Belohnung, wenn Ihr ein Fahrrad aus dieser Liste gefunden habt.
Alternative zum Lastenrad für Kinder
Wenn Ihr doch auf ein Lastenfahrrad für Kinder verzichten möchtet, dann ist evtl der Kindertransport in einem Anhänger eher eine Alternative. In einem Blogpost über einen Lastenanhänger sind wir bereits auf die wichtigen Details eingegangen. Der größte Vorteil liegt sicher im Preis. Ein Anhänger kostet im Schnitt um die 100€ und ist damit wesentlich preisgünstiger als ein Lastenfahrrad. Ein weiterer Vorteil ist, dass er einfach abzumontieren ist und gegebenenfalls auch einfach transportiert werden kann. Ein Nachteil ist, dass die Kinder damit nicht so gut beaufsichtigt werden können, was zu einem Gefühl von Unsicherheit führen kann. Schließlich befindet sich der Anhänger hinter dem Fahrrad und somit nicht in Blickrichtung. Das führt auch zu deutlichen Performance-Einbußen und zu geringerem Fahrkomfort. Das Fahrrad ist mit einem Anhänger nicht so wendig wie ein flexibles einspuriges Lastenrad.
Lastenfahrräder sehen einfach gut aus
Ein weiterer Nachteil, der allerdings zu vernachlässigen ist, ist der Style bzw. das Aussehen beim Fahren. Ein Lastenfahrrad sieht einfach viel stylisher aus und kein Anhänger der Welt könnte dies ausgleichen. Allerdings ist die maximal zulässige Anzahl der Kinder auf zwei beschränkt, was bei größeren Familien zu Problemen führen kann. Überlegt Euch also schon bevor Ihr das Lastenfahrrad kauft, wieviele Kinder es noch werden.